Chronik

 

Erster Ortsbeauftragter: Karl Rahn (1953-1975)
Erste Unterkunft: THW Baracke im städtischen Bauhof


Als am 6. August 1953 der damalige Geschäftsführer des THW, Zimmermann aus Ansbach, nach Rothenburg kam, um hier einen Ortsverband zu gründen, schrieb die Stadtverwaltung zehn Städte an und bekam fast ausschließlich negative Auskünfte. Lediglich die Stadt Dinkelsbühl hatte begonnen, einen Ortsverband aufzustellen. Die Stadt Nürnberg teilte sogar mit, dass das THW von der Bevölkerung abgelehnt wurde. So gesehen war also die Stadt Rothenburg eine der ersten Städte Nordbayerns, die sich mit der Gründung eines Ortsverbandes befasste. Dies wäre jedoch nicht möglich gewesen, wenn nicht ein Mann in Rothenburg mit aller Energie und Unnachgiebigkeit dieses Ziel verfolgt hätte. Es war der städtische Obersekretär Georg Höfler. Er überzeugte nicht nur den Stadtrat von der Wichtigkeit der Gründung, sondern gewann auch Karl Rahn für den Posten des Ortsbeauftragten.
Beherzte Männer waren notwendig, um das Technische Hilfswerk ins Leben zu rufen und dieser Organisation nach innen und außen Profil zu geben. Die Aufbauzeit sei nicht leicht gewesen, da es an Ausrüstung und Fahrzeugen gefehlt habe. Dennoch habe die Leistungsfähigkeit der neuen Ortsgruppe sich bewiesen. Die ersten Jahre galten einer gründlichen technischen Ausbildung, die zum Teil in den Schulräumen der Berufsschule und auf dem städtischen Bauhof stattfand. Hierbei war es ein Vorteil, dass ein großer Teil der technischen Angestellten und städtischen Arbeiter vom Bauhof Mitglieder des THW wurden.

Am 20. Oktober 1954 fand eine Großübung mit dem Roten Kreuz an der Bronnenmühle statt. Ein Omnibusunglück wurde nachgebildet. Dabei kamen Brennschneidgeräte und Seilwinde zum Einsatz.
Am 17. Oktober 1955 wurden auf Vorschlag des örtlichen Denkmalpflegers, Willi Foerster, und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Forschungsarbeiten im Faulturm durchgeführt. Dabei mussten die THW-Männer etwa zehn Kubikmeter Schutt aus der Turmtiefe herausschaffen.
Am 29. April 1956 fand in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr und dem THW Ortsverband Ansbach eine Übung zur Waldbrandbekämpfung unter der Leitung von Oberforstmeister Schneider statt.
Am 29. September 1957 wurden die Rothenburger THW-Männer bei einer großen Wasserübung mit einem Hubschrauber der amerikanischen Armee nach Ingolstadt geflogen.
Am 8. September 1962 verrichtete der Ortsverband mit dem Aufbau des Fußgängersteges am Rödertor eine bedeutende Arbeit. Dabei wurden 395 Arbeitsstunden aufgewendet. Eine ähnliche Leistung vollbrachte der Ortsverband bereits ein Jahr später.
Am 10. August 1963 errichtete der Ortsverband einen 24 Meter langen Holzsteg an der Schmelzmühle. Dieser Holzsteg wurde mit einem Dach angefertigt und wegen seiner handwerklichen Genauigkeit gemeinsam mit dem Bauhof hergestellt. Hierbei mussten 600 Arbeitsstunden des Ortsverbandes erbracht werden.
Am 24. Juni 1967 wurde eine Wirtschaftswegbrücke im Steinbachtal gebaut, die zuvor ein überschweres amerikanisches Fahrzeug zum Einsturz gebracht hatte. Anschließend wurden noch zwei weitere Wirtschaftswegbrücken im Steinbachtal errichtet. Auch die Mithilfe des Ortsverbandes beim Ausbau der Kinderspielplätze am Spitaltor und am Kummereck sollte nicht vergessen werden. 
Am 25. Juli 1967 wurde ein weiterer großer Holzsteg in gleicher Konstruktion und Größe an der Stehmühle angefertigt.

Zweiter Ortsbeauftragter: Franz Jüttner (1975-1995)
- ab 1976: Verkehrshilfsdienst
- Instandsetzung (Gas, Wasser, Elektro)
- Bergungszug
- Reservezug
- 75 Helfer, davon 47 aktive
Ausstattung: Mannschaftskraftwagen, ein Kombi, Gerätesätze für Bergung und Instandsetzung, 3 Notstromaggregate mit Leuchten und Zubehör, Schweißgeräte, ein Schlauchboot, ein Verkehrshilfe-Satz, Alarm-Funkwecker, sowie eine Feldküche.
 

Am 21. Juni 1976 fand eine Großübung statt. 3 Personenwagen und Lieferwagen sind auf der Bundesstraße bei Rothenburg zusammengestoßen und in einen Steinbruch hinuntergestürzt. Schon 10 Minuten nach der Alarmierung waren die ersten 8 der rund 30 Helfer vor Ort.

Zweite Unterkunft:
1976: Einzug in das Obergeschoss Ansbacher Straße Nr. 15 (ehemalige Hasa Fabrik)
 

1977: Zuweisung Aufgabenbereich „Abwasser-Ölschaden“, Gerätekraftwagen mit Ausstattung, einen Mannschaftswagen mit Gerätesatz.
1982: Der Fuhrpark besteht nun aus einem VW-Bus, einem 12 t Lastkraftwagen mit Gerät für die Bergung, einem Mannschaftskraftwagen und vier Lastkraftwagen für den Einsatz bei Gas-, Wasser-, Öl-Schäden.
1982: In rund 680 Arbeitsstunden haben die Männer des THW nach den statistischen Berechnungen des Stadtbauamtes eine 30 Meter lange Holzbrücke über die Schandttauber bei der Mittelmühle gebaut. Die Leitung, die massiv eichernen Brücke zu erstellen, oblag dem Zimmermeister Willi Krauß.
1982: Einen zusätzlichen Anziehungspunkt weist nun das Wildhöfer Distrikt des Forstreviers Kirnberg auf. Dort haben die Forstverwaltung und das THW in Gemeinschaft einen Brunnen mit Sitzgruppe angelegt, sowie den sogenannten Kirchweg befestigt.
1983: Ein mysteriöser Kleiderfund. Eine komplette Mädchenausstattung am Ufer des Schillingsfürster Waldschwimmbad-Weihers, beschäftigte die Polizei und führte zu einer großen Suchaktion mit Hubschrauber, Suchhunden und einem Schlauchboot des THW. Die Suche verlief ergebnislos.
1985: Ein mit 150 Tonnen Mais-Silage gefülltes Hochsilo drohte in Lohr, Gemeinde Insingen, umzukippen und auf die Bundesstraße oder auf Nachbargebäude zu stürzen. Erst nach fast sieben Stunden war die Gefahr gebannt. Über 50 Helfer des THW und der Feuerwehr arbeiteten daran, das 16 Meter hohe tonnenschwere Bauwerk, das zuletzt wie der schiefe Turm von Pisa dastand, wieder aufzurichten.
1988: Von 21 Uhr bis fast 2 Uhr führte das THW einen kraft- und nervenzehrenden Kampf gegen 20 schwere Holzstämme, die aufgrund von Hochwasser in Tauberscheckenbach weggeschwemmt und in Tauberzell gegen die Steinbrücke zwischen Ortsstraße und Festplatz gedrückt hatte. Mit Seilwinden, Ketten, Traktoren und schwerem Fahrzeug gelang es den Helfern, die ungewünschte Stauwand von Baumstämmen zu beseitigen und die Tauber an dieser Stelle wieder in Fluss zu bringen.
1990: 7,5 Stunden lang hat der technische Zug beim Aufräumen nach einem Sturm im Geslauer Wald geholfen, und zwar mit einer Motorsäge, die in einer Blitzaktion mit privaten Mitteln erworben wurde. Das Bundesministerium des Innern hatte nämlich die Schwerter an den Motorsägen ohne Wissen des THW-Ortsverbandes beseitigen lassen und keinen Ersatz geliefert.

Dritte Unterkunft: Laiblestraße 26​​​​​​​

Im Jahre 1992 dann das Richtfest am THW-Heim, nach 15 Jahren langem Kampf. Der Dachstuhl wurde vom Schreinermeister Willi Krauß errichtet, der lange Gruppenführer beim THW war und immer noch Althelfer ist.

1993: Starke und langanhaltende Regenfälle hatten den Wasserstand der Tauber auf kritisches Niveau anwachsen lassen. Im Laufe der Nacht wurden die Katastrophenhelfer zu überschwemmten Straßen und Kellern gerufen.​​​​​​​
1994: Übungseinsatz des THW vor dem Rothenburger Krankenhaus: Weil zwei stämmige Pappeln in letzter Zeit wiederholt mit ihren Wurzeln den Ablaufkanal zum Abwassersammelbecken und auch die Wasserzuleitung blockiert bzw. beschädigt haben, mussten sie unter dem Rasseln der Motorsägen weichen.​​​​​​​


Dritter Ortsbeauftragter: Hans Schwab (1995-2017)
Franz Jüttner, der den Ortsverband seit 20 Jahren leitete, übergab die Verantwortung an Hans Schwab aus Endsee, der zuletzt schon verstärkt in Führungsaufgaben eingebunden war.


Vierter Ortsbeauftragter: Robert Jüttner (2017-2021)
Hans Schwab, der den Ortsverband seit 22 Jahre leitete, übergab die Verantwortung an Robert Jüttner.


Fünfter Ortsbeauftragter: Christian Schwab (2021-2023)
2021 trat Christian Schwab, der Sohn des ehemaligen Ortsbeauftragten Hans Schwab, in die Fußstapfen seines Vaters.


Sechster Ortsbeauftragter: Holger Krauß (seit 2023)
2023 übernahm der selbstständige Zimmermeister Holger Krauß, Sohn des ehemaligen stellvertretenden Ortsbeauftragten Willi Krauß, welcher als Zimmermeister maßgeblich an der Errichtung der neuen Unterkunft beteiligt war, als Ortsbeauftragter die Leitung des Ortsverbands.

Amtliche Warnungen